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Feuerwehr Bernhardswald
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31.12.2020 | Info - Die Feuerwehr Bernhardswald blickt auf ein sehr „spezielles“ Jahr 2020 zurück

Wie üblich gibt der Jahresbericht einen kleinen Einblick über die Einsätze, Aktivitäten und Neuerungen des vergangenen Jahres aus Sicht der Feuerwehr Bernhardswald. Es liegt auf der Hand, dass das Jahr 2020 auch für gemeinnützige Organisationen wie der Freiwilligen Feuerwehr aufgrund der Corona- Pandemie in die Geschichte eingehen wird und die Ehrenamtlichen vor Herausforderungen stellte.
Durch die Rolle als „systemkritische Infrastruktur“ wurden nach steigenden Infektionszahlen im März sämtliche Aktivitäten mit Ausnahme des Ausrücke- und Wartungsdienstes eingestellt. Oberstes Gebot war seit Beginn der Pandemie die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren aufrechtzuerhalten, denn eine Virenverschleppung unter den Einsatzkräften hätte weitreichende Folgen gehabt. Der Preis, der hierfür zu zahlen war, war natürlich hoch – eine Freiwillige Feuerwehr lebt von der Kameradschaft und von menschlichen Begegnungen. Zwar konnte ab Juli nach vorübergehender Entspannung der Infektionslage die ein oder andere Ausbildungsveranstaltung unter strengen Hygieneauflagen wieder stattfinden, die Freude währte jedoch nicht lange, als im Oktober die Ampeln wieder auf „rot“ schalteten: Die zweite „Welle“ war angebrochen.
Die Feuerwehr ist bekannt für ihr Improvisationstalent. Daher wurde nach kurzer Zeit für Ausschusssitzungen und Übungsabende auf das virtuelle Format ausgewichen, auch wenn dies natürlich nicht im Ansatz ein Ersatz für den Austausch vor Ort sein kann. Ein kurzerhand eingerichtetes, kleines Onlineportal mit Ausbildungsunterlagen vergangener Übungen und bebilderten Beladungslisten der Fahrzeuge bot den Aktiven eine weitere Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben. Noch stärker unter der Situation litten die nicht weniger wichtigen Abteilungen der Nachwuchsarbeit: Sowohl die Kinder- als auch die Jugendfeuerwehr konnte nur wenige der geplanten Termine wahrnehmen.
Doch trotz der verhängten Beschränkungen und zweier „Lockdowns“ blieben auch im Jahr 2020 die Einsätze nicht aus, welche natürlich auch angesichts der widrigen Umstände professionell abgearbeitet werden mussten. Um eine Infektionsgefährdung der Ehrenamtlichen zu minimieren, setzte sich die Wehrführung schnell für die Beschaffung zusätzlicher Schutzmaterialien ein, wie beispielsweise FFP2- Schutzmasken oder Schutzbrillen für den Patientenkontakt. Ausgerückt wurde nur mehr mit Mund- Nasen-Schutz und Einmalhandschuhen, die Einsatzkräfte besetzten möglichst alle drei Einsatzfahrzeuge, um die vorgeschriebenen Abstände besser einhalten zu können.
Das Einsatzaufkommen ist mit 47 Aufträgen (Stand 31.12.2020) im Vergleich zum Vorjahr (64) um knapp ein Drittel gesunken. Ob dies in direkter Verbindung mit dem heruntergefahrenen öffentlichen Leben steht oder schlichtweg den üblichen Schwankungen zuzuordnen ist, ist schwer zu sagen. Das Einsatzspektrum wurde wie üblich von der Technischen Hilfeleistung beherrscht: Es galt wieder mehrere Unfälle, Wohnungsöffnungen oder Unterstützungen für den Rettungsdienst abzuarbeiten. Bei zwei schweren Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen sowie einem Waldunfall kam für drei Personen tragischerweise jede Hilfe zu spät. Sturm „Sabine“ bereitete im Februar einige Unwettereinsätze, die allerdings weniger umfangreich als beim Starkschneefall im Vorjahr ausfielen. Brandeinsätze mussten im Jahr 2020 lediglich drei Stück abgearbeitet werden, darunter auch der Brand eines Balkons im Frühjahr. Alles in allem leisteten die ehrenamtlichen Frauen und Männer eine Gesamteinsatzstundenzahl von 339. In die Ausbildung wurden rund 600 Stunden investiert, für Technik- und Wartungsaufgaben fielen 900 Stunden an.
Die zahlreichen Verbote und Einschränkungen bedeuteten auch das Aus für alle geplanten Vereinsveranstaltungen. Die für Juni angesetzte Segnung des im Sommer 2019 erhaltenen Mehrzweckfahrzeuges konnte ebenso wenig gefeiert werden wie das traditionelle Weinfest im September. Als kleiner Ersatz für die etablierte Veranstaltung wurde kurzerhand ein „Weinfest dahoam“ organisiert, im Rahmen dessen der Lieblingswein bestellt und am Gerätehaus abgeholt werden konnte. Statt der Haussammlung in der Adventszeit wurden Weihnachtskarten an die Haushalte verteilt, erfreulicherweise folgten viele Bürgerinnen und Bürger der Bitte und tätigten eine Spende. Die Generalversammlung am Dreikönigstag kann ebenfalls nicht stattfinden, über einen Ersatztermin im Laufe des Jahres werden die Mitglieder rechtzeitig informiert.
Auch wenn vieles im Jahr 2020 nicht möglich war, gab es doch den ein oder anderen Fortschritt für die Feuerwehr Bernhardswald. Geplante Projekte wurden – sofern möglich – weiterverfolgt und zum Teil auch abgeschlossen. Dazu zählt die Beschaffung ergänzender Ausrüstungsgegenstände aus Vereinsmitteln, wie zwei weitere Handfunkgeräte und ein weiteres Halligantool. Eine zusätzliche Neuerung wird im Laufe des Jahres die Ausstattung mit Spinden für die Einsatzkleidung sein, welche bereits bestellt sind. Zudem laufen auch die Vorbereitungen für die Patenschaft der FF Wenzenbach, die im Jahr 2022 ihr 150-jähriges Jubiläum feiern wird.
Die Freiwillige Feuerwehr Bernhardswald bedankt sich hiermit bei all ihren Mitgliedern, an vorderster Stelle bei den aktiven Frauen und Männern, die sich trotz der Pandemielage weiter uneigennützig für die Bevölkerung und die Umwelt eingesetzt haben. Ein großes Dankeschön gilt darüber hinaus allen Unterstützern für ihre großzügigen Sach- und Geldspenden. Ganz im Sinne von „2021 kann nur besser werden“ wünschen wir Ihnen einen guten Start ins neue Jahr. Ihre Freiwillige Feuerwehr Bernhardswald.

Veröffentlicht: 30.12.2020, 20.15 Uhr
Autor: Mario Stelzer