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Feuerwehr Bernhardswald
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29.08.2022 | Einsatz - Vermeintlicher Kellerbrand durch Defekt an PV-Anlage

Am vergangenen Sonntagabend wurden die Feuerwehren Bernhardswald, Kreuth und Wenzenbach sowie Kräfte der Landkreisführung mit dem Stichwort „B3 Keller“ in die Bernhardswalder Ortsmitte alarmiert. Da sich einige Kameraden zum Zeitpunkt der Alarmierung am Gerätehaus befanden, konnte das erste Löschfahrzeug nach sehr kurzer Zeit voll besetzt ausrücken. Bereits auf der Anfahrt erreichte die Kräfte die Information, dass der Batteriespeicher einer Photovoltaikanlage brennen würde. Bei Eintreffen an der Einsatzstelle wurden die Einsatzkräfte vom Hausbesitzer empfangen und über den genauen Standort des Brandgeschehens informiert.

Umgehend wurde ein Trupp unter schwerem Atemschutz zur Brandbekämpfung und näheren Erkundung eingesetzt. Dieser setzte vor Betreten des Raums einen Rauchvorhang, um eine weitere Ausbreitung der Atemgifte im Haus zu verhindern. Weiterhin konnte eine starke Sichtbehinderung im Kellerraum festgestellt werden. Nach ausgiebiger Erkundung durch den im Kellerraum befindlichen Atemschutztrupp konnte festgestellt werden, dass es sich nicht wie angenommen um einen Kellerbrand handelte, sondern die dort befindlichen Speicherpakete einer PV-Anlage „ausgasten“. Im weiteren Verlauf wurde eine Abluftöffnung geschaffen, um die Wohn- und Kellerräume mittels in der Zwischenzeit in Stellung gebrachten Drucklüfter zu belüften. Gleichzeitig wurden durch einen zweiten Trupp unter Atemschutz die weiteren Räumlichkeiten im Gebäude auf mögliche Gefahrenquellen oder Wärmequellen untersucht, um ein Brandgeschehen endgültig ausschließen zu können, was kurze Zeit darauf auch der Fall war.

Da ein derartiges Einsatzbild bisher nicht zu den Standardeinsatzszenarien gehört, wurde die Zeit der Gebäudebelüftung zur Informationsbeschaffung genutzt. Bei der Befragung von Anwohnern und des Eigentümers stellte sich heraus, dass zwei Tage zuvor im Bereich des Anwesens ein Blitz eingeschlagen hatte und das ein oder andere elektronische Gerät dabei zerstört wurde. Da der Installateur der PV-Anlage während der Einsatzzeit nicht erreicht werden konnte, wurde basierend auf den zwischenzeitlich von der Integrierten Leitstelle recherchierten Informationsbasis der Brandschutz in dem betroffenen Kellerraum sichergestellt sowie alle Vorbereitungen getroffen, um die Speicherzellen zu kühlen und gleichzeitig das Kühlwasser wieder abzusaugen um einen zusätzlichen Schaden durch das Löschwasser zu verhindern.

Letztendlich wurde nach Rücksprache mit Fachkundigen Elektrikern die Batteriespeicher ausgebaut und anschließend in ein vorbereitetes Wasserbecken gegeben. Durch mechanische oder thermische Einwirkung auf Batteriespeicher kann es je nach eingesetzter Akkutechnologie bis zu 24 Stunden nach dem eigentlichen Eregnis zu einem erneuten aufflammen oder „Ausgasens“ der Batterien kommen. Dies geschieht in der Regel durch chemische Prozesse, die eine exotherme Reaktion hervorrufen und dadurch zu einer starken Hitzeentwicklung bis hin zum Brand führen können. Um dieser Gefahr vorzubeugen, wurde bereits frühzeitig eine säurebeständige Wanne mit Wasser befüllt, um die Akkupakete zu kühlen und ein Austreten der Batteriesäure in die Umgebung zu verhindern.

Nach Abschluss der letzten Maßnahmen konnten auch die Kräfte aus Bernhardswald vorerst abrücken. Noch an der Einsatzstelle wurden die kontaminierten Schutzanzüge und Ausrüstungsgegenstände gesondert verpackt, um eine Kontaminationsverschleppung in die Fahrzeuge oder in das Gerätehaus zu verhindern und die Einsatzkräfte nicht unnötig der Gefahr der ausgetretenen giftigen Gase und Dämpfe auszusetzen.

Nach einiger Zeit wurde die Einsatzstelle erneut kontrolliert und die Akkus mittels Wärmebildkamera überprüft. Die tatsächlichen Ursachen sowie die Höhe des Sachschadens sind bislang unbekannt. Eine Person wurde vom anwesenden Rettungsdienst behandelt und in ein Regensburger Krankenhaus eingeliefert.

Veröffentlicht: 29.08.2022, 12.42 Uhr
Autor: Leon Humbs


Details zum Einsatz Nr. 29/2022

Einsatzart:
BE
Stichwort:
Kellerbrand bzw. Defekt an PV-Anlage
Alarmzeit:
28.08.2022, 18:23 Uhr
Einsatzende:
21:30 Uhr
Alarmierung:
FME & Sirene
eingesetzte Fahrzeuge:
Örtlichkeit:
Ortsgebiet Bernhardswald
weitere Kräfte:
FF Kreuth, FF Wenzenbach, Landkreisführung Landkreis Regensburg, Rettungsdienst, Einsatzleiter Rettungsdienst, HVO Bernhardswald-Wenzenbach, Fachberater THW
Einsatzart:
BE
Stichwort:
Kellerbrand bzw. Defekt an PV-Anlage
Alarmzeit:
28.08.2022, 18:23 Uhr
Einsatzende:
21:30 Uhr
Alarmierung:
FME & Sirene
eingesetzte Fahrzeuge:
Örtlichkeit:
Ortsgebiet Bernhardswald
weitere Kräfte:
FF Kreuth, FF Wenzenbach, Landkreisführung Landkreis Regensburg, Rettungsdienst, Einsatzleiter Rettungsdienst, HVO Bernhardswald-Wenzenbach, Fachberater THW

Details zum Einsatz Nr. 30/2022

Einsatzart:
Sonst
Stichwort:
Brandnachschau / Nachkontrolle
Alarmzeit:
29.08.2022, 18:00 Uhr
Einsatzende:
19:00 Uhr
Alarmierung:
Sonst.
eingesetzte Fahrzeuge:
Örtlichkeit:
Ortsgebiet Bernhardswald
weitere Kräfte:
Einsatzart:
Sonst
Stichwort:
Brandnachschau / Nachkontrolle
Alarmzeit:
29.08.2022, 18:00 Uhr
Einsatzende:
19:00 Uhr
Alarmierung:
Sonst.
eingesetzte Fahrzeuge:
Örtlichkeit:
Ortsgebiet Bernhardswald
weitere Kräfte: